Der stellvertretende bayerische Ministerpräsident Hubert Aiwanger bei seinem Vortrag zur Land- und Forstwirtschaft in Tiefenhüll | Foto: Lisa Bauer
Bildstrecke

13.09.2023
Politischer Abend mit Hubert Aiwanger

Im voll belegten Saal des Tangrintler Hofes in Tiefenhüll warteten die etwa 200 Besucherinnen und Besucher des politischen Abends „Abend der Land- und Forstwirtschaft“ der Freien Wähler Hemau auf den Auftritt des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger, der pünktlich um 19:30 Uhr von den Kreitherer Musikanten in den Saal gespielt und von den Besuchern mit viel Applaus begrüßt wurde. Den Abend eröffnete der 1. Vorstand der Freien Wähler Hemau Lukas Achhammer, bevor er dem Spitzenkandidaten der Freien Wähler für die Landtagswahl in Bayern für den Stimmkreis Regensburg-Land Tobias Gotthardt (MdL) das Wort übergab. Tobias Gotthardt begrüßte die Spitzenkandidaten der Freien Wähler aus den Nachbarstimmkreisen, Michael Schien, Spitzenkandidat im Stimmkreis Regensburg-Stadt, Daisy Miranda, Spitzenkandidatin aus dem Stimmkreis Neumarkt, sowie Sarah Jäger, Spitzenkandidatin aus dem Stimmkreis Schwandorf und die für diesen Abend angereiste brandenburgische Landtagsabgeordnete der Freien Wähler Sabine Buder (MdL).

Im Anschluss stellte Lukas Achhammer dem Hauptredner des Abends Hubert Aiwanger die Bühne zur Verfügung.

Hubert Aiwanger appellierte für „eine Politik im Sinne der Bürger, mit gesundem Menschenverstand“ und forderte ein Zusammenstehen der Landwirte, Waldbauern, Jägern und Fischer. Er bemängelte Angriffe auf die Landwirtschaft durch eine aggressive Minderheit, die einerseits eine „Methan-produzierende“ Kuh verteufle, aber rund um die Welt in den Urlaub fliege. Er griff die Bestrebungen der Bundesregierung Anbindehaltung verbieten zu wollen massiv an, da dann zu befürchten sei, dass es zu einem weiteren massiven Rückgang der Milchviehbetriebe, die sich von 300.000 Milchviehbetrieben in Bayern im Jahr 1970 bereits auf aktuell nur noch 25.000 reduziert haben und sich bis 2030 beim Verbot der Anbindehaltung auf 10.000 reduzieren werden. Harsche Kritik übte Aiwanger an den großen Lebensmittelkonzernen, die mit gekauften Flächen und Betrieben im Osten Europas selbst Lebensmittel günstig erzeugen, die Preise drücken und die regionale Wertschöpfungskette untergraben und damit die traditionelle Landwirtschaft zusätzlich in Bedrängnis bringen und schädigen. Ziel der Freien Wähler sei dem entgegenzuwirken, die Tierhaltung und damit gesunde Mittelbetriebe zu erhalten und die regionale Wertschöpfung zu erhalten. Hubert Aiwanger und die Freien Wähler stünden für einen vielfältigen statt monotonen landwirtschaftlichen Markt, für bäuerliche Strukturen, die sich über 100 Jahre bewährt haben und bewahrt werden müssen und dafür, den Landwirt wieder an der Wertschöpfungskette teilhaben zu lassen.

Grundlage für die Zukunft der Forstwirtschaft sei die traditionelle Pflege eines artenreichen Waldes mit Baumschnitt. Er forderte ein Eingehen auf die klimatischen Veränderungen durch Anpflanzung entsprechender Bauchsorten. Dem geplanten Heizungsgesetz erteilte Aiwanger eine deutliche Absage, wie auch dem Ansinnen der grünen Wälder still zu legen - Holz müsse weiter als Energie und Brennstoff genutzt werden.

Aiwanger plädierte klar für eine Aufnahme von Wolf, Biber und Fischotter ins Jagdrecht, um einen Abschuss dieser Tierarten zu ermöglichen. Für Tierhalter, speziell Schäfer und Viehhalter, sei es nicht mehr hinnehmbar Tiere durch Wildbiss zu verlieren. Fischotter richteten immense Schäden an, da sie stets den gesamten Fischbestand eines Fischweihers töteten.

Auch zu Themen, wie kulturelle Aneignung, den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken, die Abschaffung der Erbschaftsteuer, eine steuerfreie Rente, die Verschiebung der Steuertabelle nach rechts - Steuerfreiheit eines Gehalts bis 2000 Euro - und Spitzensteuersatz ab 75.000 € Jahresbruttogehalt, bezog Aiwanger klar Stellung. Am Ende betonte Aiwanger, dass er und die Freien Wähler für eine liberale und wertekonservative Politik, die mit Sinn und Verstand geführt wird, stehen.

Am Ende des Abends informierte die extra aus Potsdam angereiste Abgeordnete der Freien Wähler des brandenburgischen Landtags Sabine Buder (MdL) über die Politik in ihrem Bundesland.

Der offizielle Teil des Abends wurde schließlich durch die Kreiterer Musikanten mit dem Bayernlied beendet.